/i/Felsefe

filozofiya'ya inananların kafalarını açtıkları uhrevi altincidir.
  1. 1.
    +4
    Mit dem Begriff Nihilismus (lateinisch nihil, „nichts“) wird allgemein eine Weltsicht bezeichnet, die die Möglichkeit jeglicher objektiven Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung verneint. Er wurde auch polemisch verwendet, so etwa für Kritiker von Kirche und Religion oder politischer Ordnungen (Anarchismus). Umgangssprachlich bedeutet Nihilismus die Verneinung aller positiven (seltener auch der negativen) Ansätze. Durch die gedankliche Orientierung am Nichts beinhaltet der Nihilismus einen absoluten Vorrang des Individuums, das allein seinen Trieben und Neigungen folgt und dem alles erlaubt ist.

    Wortgebrauch



    1733 erwähnte Friedrich Lebrecht Goetz das Wort Neinismus beziehungsweise Nihilismus als literarischen Terminus. Etliche Jahre später versuchte der theosophische Mystiker Obereit, Immanuel Kants Hypostasierung des Subjektes zum Erkenntnisgaranten durch eine spekulative Methode zu unterlaufen, der er 1787 den Namen Nihilismus gab. Bei Obereit bezeichnet Nihilismus die methodisch notwendige Annihilation einer natürlichen Weltgewissheit, so dass die Offenheit eines inhaltsleeren Bewusstseins entsteht. Als Verabsolutierung der Negation im philosophischen Sinne wurde Nihilismus 1799 erstmals von Friedrich Heinrich Jacobi in einem Brief an Johann Gottlieb Fichte verwendet, in dem er Einwände gegen dessen philosophisches System erhob.[1]

    Später wurde Nihilismus meist in polemischer Absicht gebraucht, so im Vormärz, als die Junghegelianer wegen ihres Atheismus oft pauschal als Nihilisten bezeichnet wurden. Differenzierter urteilte damals der Althegelianer Karl Rosenkranz. Er respektierte die Junghegelianer Ludwig Feuerbach und Bruno Bauer trotz ihres dezidierten Atheismus als hegelianische Denker, nicht aber Max Stirner, dessen Buch Der Einzige und sein Eigentum (1845) er als „Spitze der einseitig subjectiven Tendenz“ bezeichnete und als „Nihilismus alles ethischen Pathos“ verurteilte, von wo aus keine weitere Entwicklung mehr möglich sei.[2] Es ist rekonstruiert worden, dass der Student Friedrich Nietzsche, der Feuerbach und die „geistesrege Zeit“ des Vormärz hochschätzte,[3] im Herbst 1865 diese Orientierung verwarf und sich abrupt der Philosophie Schopenhauers zuwandte, weil er zuvor mit jenem Stirnerschen Nihilismus konfrontiert worden war.[4]

    Der russische Dichter Iwan Sergejewitsch Turgenew gab dem Wort Nihilismus 1862 mit seinem Roman Väter und Söhne, in dem Anhänger sozialrevolutionärer Ideen Nihilisten genannt wurden, einen abwertend gemeinten politischen Inhalt. In der Folge gewann der Begriff eine breite öffentliche Aufmerksamkeit und einige russische Anarchisten übernahmen ihn zur Selbstbezeichnung. Der sich zunächst als Schüler Arthur Schopenhauers („Nichts“ ist das letzte Wort von Arthur Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung) bekennende Friedrich Nietzsche bezog sich auf die Verwendung des Ausdrucks bei Turgenew hinsichtlich der „russischen Nihilisten“ und meinte damit das Phänomen einer Entwertung der obersten, sinngebenden Werte der Menschen einer Kulturgemeinschaft. In Nietzsches Werk Jenseits von Gut und Böse ist von einem „Russischen Nihilin“ die Rede, einem Pessimismus, „der nicht bloß Nein sagt, Nein will, sondern […] Nein tut.“ (Jenseits von Gut und Böse, Sechstes Hauptstück: Wir Gelehrten, Nr. 208)

    Philosophie



    Im philosophischen Sinn bezeichnet Nihilismus Lehren, die entweder die Existenz einer Wirklichkeit (metaphysischer Nihilismus), die Geltung eines Sittengesetzes (ethischer Nihilismus) oder den Bestand irgendeiner Wahrheit (logischer Nihilismus) verneinen. In der modernen Philosophie wird der Begriff Nihilismus wegen seiner Mehrdeutigkeit und des diffamierenden Beigeschmacks wenig verwendet. Seine unterschiedlichen Bedeutungen im Verlauf der Geistesgeschichte lassen sich festmachen an dem, was verneint wird:

    ein Sinn des Lebens
    ein Sinn der Weltgeschichte
    Existenz übernatürlicher Wesen
    erkennbare Tatsachen
    moralische Verbindlichkeit, Werte, etc.

    Im ersten und zweiten Fall verneinen Nihilisten, dass irgendeine Religion, Weltanschauung, philosophische oder politische Lehre den richtigen Weg zu leben weisen kann und lehnen daher jede Form von Engagement ab. Als problematisch kann hier die Aufrechterhaltung von Sinn als Motivation zur Handlung erlebt werden. Im vierten Fall handelt es sich um erkenntnistheoretischen Skeptizismus, im fünften um Protest, die Ablehnung gesellschaftlicher Werte und Normen bis hin zum Amoralismus.
    ···
   tümünü göster